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WEBTOOL

Der praktische Teil dieser Arbeit ist ein Webtool zur Förderung von Medienkompetenz bei Digitalkultur-Veranstaltungen:
http://thxalot.org/happygraphicsinterchange/
Unter dem Titel „Happy Graphics Interchange“ (abgeleitet von der ausgeschriebenen Bezeichnung von GIF: "Graphics Interchange Format") bietet die Website die Möglichkeit zum Remix von Bilddateien im Web, natürlich vornehmlich vom Dateiformat GIF.

Nach Vorbild der Veranstaltungen „Wiimote Masters“ und „Trail Blazers“ wird mit dem Tool ein Turnier angestrebt: Dabei treten zwei Teams gegeneinander an, jedes Team muss mehrere Aufgaben erledigen. In der ersten Aufgabe werden GIFs nach einem vorgegebenen Thema im Web recherchiert, hierfür ist ein Teil der Website mit Links zu GIF-Sammlungen und Suchmaschinenformularfeldern vorbereitet. In der nächsten Aufgabe müssen die URLs der gesammelten Grafiken in das Remix-Tool eingefügt und collagiert werden. Das schnellere Team gewinnt einen Keks, ein Bier/Freigetränk, Sticker mit Transparenz oder einen vergleichbaren kleinen Preis. Nach dem Speichern der GIF-Collagen wird ihre HTML-Syntax mit Javascript sauber formatiert angezeigt (Hypermediacy fo‘real!) und in eine Datenbank eingetragen. Alle in der Datenbank gespeicherten Collagen werden - ebenfalls gemeinsam mit ihrer HTML-Syntax - außerdem in einem Archiv veröffentlicht (als Doku für die Aufmerksamkeitskurve der Veranstaltung) und darüber hinaus für ein mit dem Beamer projiziertes VJ-Set während der Veranstaltung genutzt, das mit einem einfachen USB-Gamepad rudimentär gesteuert werden kann.

Die Grafiken werden nicht mit irgend einer tollen neuen Webtechnologie collagiert, sondern ganz simpel als <IMG> Tags mit aktuellen CSS Auszeichnungen kombiniert. Man hätte zwar mit Hilfe von Flash auch eine neue Grafikdatei generieren können, aber das hätte das Gegenteil von Hypermediacy bedeutet, weshalb ich die sehr durchschaubare HTML-Methode gewählt habe. Drag&Drop und Resize wurden mit einer gängigen Javascript-Bibliothek realisiert und auch die Steuerung und Anzeige des VJ-Sets ist nach Hypermediacy-Vorgaben konstruiert: GIF-Collagen schweben über den Schirm mit Hilfe von <MARQUEE> Tags und die Steuerung funktioniert über das simple Gamepad derart klobig, dass eine erfolgversprechende Visualisierung des Bildmaterials nur nach der Methode „Alle Knöpfe auf einmal“ möglich erscheint. Wenn der VJ dann wild auf dem Gamepad herumhackend mit herunterhängender Kinnlade vor der Projektionswand steht, dann bin ich glücklich.

Eine weitere Abweichung von den bisherigen Veranstaltungen gibt es außerdem: Es wird nicht ein finaler Preis ausgelobt, sondern viele kleine Preise nach jeder Runde, sodass ein mehr oder weniger fliegender Wechsel von Teams möglich wird und die Veranstaltung als Ganze Geschwindigkeit aufnimmt.

Die Gestaltung der Website wurde ausschließlich mit Text und HTML <TABLE> Tags realisiert. Sie haben im Lauf der WWW-Geschichte ein ähnliches Schicksal erfahren, wie animierte GIFs: Erst als Gestaltungs- und Strukturierungsmittel hoch geschätzt, wurden sie zur Jahrtausendwende hin als nicht sachgemäß verspottet und verschwanden langsam. Dabei stellen sie aufgrund ihrer einfachen Struktur gerade für Beginner ein erstklassiges Tool dar, um HTML kennenzulernen. Ich habe mir deshalb zur Aufgabe gemacht meine Website nur mit Text und Tables zu gestalten und damit einmal mehr vorzuleben wie einfach und wunderschön eine Website mit den simpelsten Gestaltungsmitteln sein kann.

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